Die Schweiz angesichts des Völkermords. Neue Forschungen und Perspektiven Im Rahmen des schweizerischen Vorsitzes der International Holocaust Remembrance Alliance

Sonntag, 04. Februar 2018, 9.30 Uhr

Während des Zweiten Weltkriegs war die Schweiz die neutrale Macht, deren geostrategische Position am stärksten bedroht ist. Seit November 1942 befand sie sich im Herzen des deutschen Europas. Welche Asylpolitik verfolgte die Schweiz gegenüber verfolgten Juden von den Anfängen des Nationalsozialismus bis 1942 und von 1942 bis zum Kriegsende? War die Schweiz ein Zufluchtsort? Im Rahmen dieses Symposiums berichten die Historiker, die sich mit diesen Fragen befassen, über ihre jüngsten Arbeiten zur Haltung der Schweiz gegenüber Verfolgungen und dem Holocaust.

Deutsche und Schweizer Soldaten an der deutsch-schweizerischen Grenze, 1940. Shoah Memorial/coll. Museum des Widerstands in der Zitadelle von Besançon.

9.30 Uhr Eröffnung

10 Uhr Die Schweiz und das Dritte Reich
Vorsitz: Mauro Cerutti, emeritierter Professor, Universität Genf

Diplomatische, militärische, wirtschaftliche und finanzielle Herausforderungen
Thomas Maissen, Professor, Universität Heidelberg, Direktor, Deutsches Historisches Institut, Paris

Rückgabe und Diskussionen über Konten in der Nachkriegszeit
Jakob Tanner, emeritierter Professor, Universität Zürich

Die Schweiz als Informationsplattform über Verfolgung und Völkermord sowie jüdische Organisationen
Jacques Picard, Emeritierter Professor, Universität Basel

Die offiziellen Forschungen über die Schweiz und den Zweiten Weltkrieg: vom Ludwig-Bericht (1957) bis zum Bergier-Bericht (2002)
François Wisard, Historiker, Historischer Dienst, Auswärtiges Amt

11.30 Uhr Durchfahrt in die Schweiz. 1933-1945
Vorsitz: Renée Poznanski, Ben-Gurion-Universität, Israel

Die Zurückweisung jüdischer Flüchtlinge an der Schweizer Grenze
Serge Klarsfeld, Historiker

Der Bericht der Bergier-Kommission über Flüchtlinge. Einleitung
Marc Perrenoud, Historiker

Der Übergang von Frankreich in die Schweiz
Ruth Fivaz-Silbermann, Historikerin

Der Übergang von Italien in die Schweiz
Fabrizio Panzera, Staatsarchiv, Kanton Tessin

Der Zustrom jüdischer Flüchtlinge aus Italien in die Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Quantitative Aspekte und Fallstudie: die Grenzwache in Caprino.
Adriano Bazzocco, Historiker

Der Übergang von Deutschland in die Schweiz
Guido Koller, Historiker

15h Aktionen und Untätigkeit: Schweizer im Ausland und Ausländer in der Schweiz
Vorsitz: André Kaspi, emeritierter Professor an den Universitäten

Das Schweigen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) angesichts der Deportationen
Daniel Palmieri, Historiker, IKRK, Genf

Das Schweizerische Rote Kreuz - Hilfe für Kinder. Die großen Figuren von Just und die Rettung
Helena Kanyar-Becker, Historikerin

Verbündete Nachrichtendienste in der Schweiz
Christian Rossé, Historiker

Ausländische Diplomaten in der Schweiz und gefälschte Dokumente
Jakub Kumoch, polnischer Botschafter in der Schweiz und Markus Blechner, Honorarkonsul von Polen in der Schweiz

17 Uhr Geschichte und Erinnerung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg
Vorsitz: Denis Peschanski, Forschungsleiter, CNRS

Die Gedenkstätten der Shoah in der Schweiz
Fabienne Meyer, Historikerin

Herausforderungen für die Bildung und das Gedächtnis in einem neutralen Land und einem Kontext der Vielfalt
Monique Eckmann, emeritierte Professorin, Fachhochschule Westschweiz, Genf

Geschichte und Erinnerung der Schweiz angesichts des Holocaust. Allgemeine Schlussfolgerung
Georg Kreis, emeritierter Professor, Universität Basel
Mauro Cerutti, emeritierter Professor, Universität Genf

Das Programm kann geändert werden.

Achtung, diese Veranstaltung ist ausgebucht. Die restlichen Plätze sind im Sendesaal.

Freier Eintritt bei Reservierung am halben Tag

Internationales Kolloquium der Shoah-Gedenkstätte im Rahmen des schweizerischen IHRA-Vorsitzes

Wissenschaftliche Direktion:
Francois Wisard, Historiker, Historischer Dienst, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
Ruth Fivaz-Silbermann, Historikerin
Pauline Dubuisson, Gedenkstätte der Shoah
Sophie Nagiscarde, Gedenkstätte der Shoah

Allgemeine Koordination:
Pauline Dubuisson, assistiert von Marine Lesage, Gedenkstätte für die Shoah

Kommunikation:
Flavie Bitan, Claire Jeandel, Iris Delaunay, Holocaust-Gedenkstätte

Danksagung:
Claude Singer, Edmond Richemond, Georges Bensoussan, Bruno Boyer, Thomas Maissen (IHA), Bernard Favre, Claire Luchetta, Frédéric Maire (Cinémathèque Suisse), Liliane Salama, Livia Parnes.

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