Während des Zweiten Weltkriegs war die Schweiz die neutrale Macht, deren geostrategische Position am stärksten bedroht ist. Seit November 1942 befand sie sich im Herzen des deutschen Europas. Welche Asylpolitik verfolgte die Schweiz gegenüber verfolgten Juden von den Anfängen des Nationalsozialismus bis 1942 und von 1942 bis zum Kriegsende? War die Schweiz ein Zufluchtsort? Im Rahmen dieses Symposiums berichten die Historiker, die sich mit diesen Fragen befassen, über ihre jüngsten Arbeiten zur Haltung der Schweiz gegenüber Verfolgungen und dem Holocaust.
Deutsche und Schweizer Soldaten an der deutsch-schweizerischen Grenze, 1940. Shoah Memorial/coll. Museum des Widerstands in der Zitadelle von Besançon.
9.30
10 Uhr Die Schweiz und das Dritte Reich
Vorsitz:
Diplomatische, militärische, wirtschaftliche und finanzielle Herausforderungen
Thomas Maissen
Rückgabe und Diskussionen über Konten in der Nachkriegszeit
Jakob Tanner, emeritierter Professor, Universität Zürich
Die Schweiz als Informationsplattform über Verfolgung und Völkermord sowie jüdische Organisationen
Jacques Picard,
Die offiziellen Forschungen über die Schweiz und den Zweiten Weltkrieg: vom Ludwig-Bericht (1957) bis zum Bergier-Bericht (2002)
François Wisard
11.30 Uhr Durchfahrt in die Schweiz. 1933-1945
Vorsitz:
Die Zurückweisung jüdischer Flüchtlinge an der Schweizer Grenze
Serge Klarsfeld
Der Bericht der Bergier-Kommission über Flüchtlinge. Einleitung
Marc Perrenoud
Der Übergang von Frankreich in die Schweiz
Ruth Fivaz-Silbermann
Der Übergang von Italien in die Schweiz
Fabrizio Panzera
Der Zustrom jüdischer Flüchtlinge aus Italien in die Schweiz während des Zweiten Weltkriegs. Quantitative Aspekte und Fallstudie: die Grenzwache in Caprino.
Adriano Bazzocco
Der Übergang von Deutschland in die Schweiz
Guido Koller
15h Aktionen und Untätigkeit: Schweizer im Ausland und Ausländer in der Schweiz
Vorsitz:
Das Schweigen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) angesichts der Deportationen
Daniel Palmieri
Das Schweizerische Rote Kreuz - Hilfe für Kinder. Die großen Figuren von Just und die Rettung
Helena Kanyar-Becker
Verbündete Nachrichtendienste in der Schweiz
Christian Rossé
Ausländische Diplomaten in der Schweiz und gefälschte Dokumente
Jakub Kumoch
17 Uhr Geschichte und Erinnerung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg
Vorsitz:
Die Gedenkstätten der Shoah in der Schweiz
Fabienne Meyer
Herausforderungen für die Bildung und das Gedächtnis in einem neutralen Land und einem Kontext der Vielfalt
Monique Eckmann
Geschichte und Erinnerung der Schweiz angesichts des Holocaust. Allgemeine Schlussfolgerung
Georg Kreis
Mauro Cerutti
Das Programm kann geändert werden.
Achtung, diese Veranstaltung ist ausgebucht. Die restlichen Plätze sind im Sendesaal.
Freier Eintritt bei Reservierung am halben Tag
Internationales Kolloquium der Shoah-Gedenkstätte im Rahmen des schweizerischen IHRA-Vorsitzes
Wissenschaftliche Direktion:
Francois Wisard, Historiker, Historischer Dienst, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
Ruth Fivaz-Silbermann, Historikerin
Pauline Dubuisson, Gedenkstätte der Shoah
Sophie Nagiscarde, Gedenkstätte der Shoah
Allgemeine Koordination:
Pauline Dubuisson, assistiert von Marine Lesage, Gedenkstätte für die Shoah
Kommunikation:
Flavie Bitan, Claire Jeandel, Iris Delaunay, Holocaust-Gedenkstätte
Danksagung:
Claude Singer, Edmond Richemond, Georges Bensoussan, Bruno Boyer, Thomas Maissen (IHA), Bernard Favre, Claire Luchetta, Frédéric Maire (Cinémathèque Suisse), Liliane Salama, Livia Parnes.