Hommage an Gabriel Benichou, der am 23. Juli 2025 im Alter von 99 Jahren verstarb

Gabriel Bénichou wurde am 15. Dezember 1926 in Tlemcen, Algerien, geboren und stammt aus einer französischen jüdischen Familie. Gabriel wurde aufgrund der antijüdischen Vichy-Gesetze von 1940 und 1941, die den Zugang zum Schulunterricht für Juden in Algerien einschränkten, von der Schule ausgeschlossen.

Seine in Marseille lebende Schwester wurde am Lycée Saint Charles angenommen. Dort verbrachte er die Schuljahre 1941-1942 und 1942-1943.

Er wurde am 8. April 1943 verhaftet und in das Gefängnis Saint Pierre gebracht, wo er bis zum 20. April 1943 blieb. Anschließend wurde er im Lager Drancy interniert (vom 21. April 1943 bis 18. Juli 1943). Er wird zusammen mit seiner Schwester und seinem Schwager am 18. Juli 1943 vom Konvoi Nr. 57 nach Auschwitz-Birkenau deportiert.

Im Oktober 1943 wurde er nach der Zerstörung des Warschauer Ghettos zur Säuberung dorthin verlegt.

Er unterzog sich den Todesmärschen bis nach Kutno (Polen) und wurde dann in das Lager Dachau verlegt. Er erlitt einen zweiten Todesmarsch bis zu den Lagern Kaufering, Landsberg und Bad Tölz (Deutschland). Am 2. Mai 1945 wurde er freigelassen.

Er wird in die Metropole und dann nach Algerien zurückgebracht. Seine Schwester ist nicht zurückgekehrt.

Gabriel hatte sein Zeugnis in L'Adolescence d'un juif d'Algérie, bei den Ausgaben L'Harmattan geschrieben.

Im Jahr 2016 wurde er als «Offizier der Ehrenlegion» im Rathaus des 15. Arrondissements von Paris ausgezeichnet.

Das Holocaust-Mahnmal drückt seiner Familie sein tiefstes Beileid aus.

Von links nach rechts,
Porträt von Gabriel Bénichou, deportiert aus Drancy am 18/07/1943. Algerien, 1940/ Mémorial de la Shoah
Gabriel Bénichou, Fahnenträger bei einer Zeremonie im KZ Kaufering, Satellitenlager des KZ Dachau. Deutschland, 26/04/1998. Gedenkstätte der Shoah/Coll. Catherine Chalfine
Thierry Flavian/ Holocaust-Mahnmal

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