Online-Katalog der Archive einsehen

Das Archiv des Dokumentationszentrums der Shoah-Gedenkstätte besteht aus mehr als 30 Millionen Archivdokumenten, darunter eine große Anzahl von Originalen mit den Unterschriften der Führer des Dritten Reiches oder der für die Deportation der französischen Juden verantwortlichen Personen.

Eine vereinfachte Version des Archivkatalogs der Shoah-Gedenkstätte, die keine personenbezogenen Daten enthält, ist auf dem Portal des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte verfügbar:

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Die Archivbestände des Dokumentationszentrums

Die deutschen Quellen

– Generalstab des Militärbefehlshaber in Frankreich (MBF). Die MBF, die deutsche Militärverwaltung in Frankreich, ist in zwei große Abteilungen unterteilt: den Kommandostab und den Verwaltungsstab.
Das Archiv des Kommandostabs befasst sich mit der allgemeinen Zusammenarbeit zwischen den Besatzungsbehörden und der Regierung von Pétain, der Verfolgung der Juden, der allgemeinen Vergeltungspolitik.
In den Archiven der Verwaltungsabteilung befinden sich Dokumente über die Einflussnahme der Besatzungsbehörden auf die französische Wirtschaft (Eingriffe, Plünderungen, insbesondere wirtschaftliche Aryanisationen).

Die deutsche Botschaft in Paris war sehr aktiv an den antijüdischen Maßnahmen beteiligt, wie die zahlreichen Telegramme und Briefe belegen, die mehrmals täglich von Abetz und Schleier (bevollmächtigter Minister der deutschen Botschaft in Paris) nach Berlin geschickt wurden.

- Die Gestapo im besetzten Frankreich. Der größte Teil des analysierten Bestandes besteht aus den Archiven der antijüdischen Abteilung der Gestapo in Paris.
Der Fonds besteht aus Briefen, Telegrammen, Berichten über Internierung, Abschiebung und anderen Maßnahmen gegen Juden wie das Tragen des gelben Sterns, Denaturierungen sowie Vergeltungsmaßnahmen im Allgemeinen. Es gibt auch Dokumente über den Druck auf die italienische Politik in der italienischen Besatzungszone.
Dieser Bestand wurde durch Dokumente über die Gestapo in Frankreich ergänzt, die im Bundesarchiv Koblenz (Bundesarchiv) aufbewahrt werden. Er gibt uns ein getreues Bild von den Strukturen und der Tätigkeit der Gestapo in Frankreich, insbesondere des antijüdischen Dienstes unter der Leitung von Dannecker und später von Rothke.

Das Archiv der Nürnberger Prozesse

Zum einen handelt es sich um einen Teil der gesamten Dokumentation, die zur Untersuchung des internationalen Militärprozesses sowie der vom US-amerikanischen Militärgericht geführten Prozesse zusammengetragen wurde.

Für diese große Archivmasse gibt es ein spezielles Klassifikationssystem. Die wichtigsten Untergliederungen dieser Klassifikation sind:

  • NO (Nazi Organization) Unter dieser Referenz sind Dokumente aus allen nationalsozialistischen Organisationen zusammengefasst, insbesondere über die Rolle der S.S. und der WVHA (Zentralbüro für Wirtschaft und Verwaltung S.S.)
  • NOKW (Nazi » Oberkommando der Wehrmacht ») Diese Gruppe von Dokumenten bezieht sich auf die Tätigkeit der deutschen Armee.
  • NG (Nazi Government) Dokumente, die die Tätigkeit der mit den Parteiorganen verbundenen staatlichen Organisationen veranschaulichen.
  • NI (Nazi Industry) Dokumente zur Industrie und zu den Finanzinstituten des Dritten Reiches.

Die französischen Quellen

– Archiv des Generalkommissars für jüdische Angelegenheiten. Das CDJC verfügt über mehr als 20.000 Dokumente des Generalkommissars für jüdische Angelegenheiten (C.G.Q.J.) sowie über die Verfahren seiner Leiter.
– Das Archiv von Professor Montandon. Montandon war Ethnologe und «Experte in Rassenfragen» beim Generalkommissariat für jüdische Angelegenheiten. Dieser fragmentarische Fonds deckt die Zeit von 1924 bis 1944 ab und betrifft zunächst seine wissenschaftlichen Arbeiten als Ethnologe, dann seine antijüdischen Propagandaaktivitäten ab 1938.
– Institut d'Etude des Questions Juives. Das C.D.J.C. bewahrt den wesentlichen Teil der Papiere dieser 1941 auf Anregung von Dannecker gegründeten Organisation auf. Der Fonds enthält die Korrespondenz des Generalsekretärs und beschreibt die gesamte Tätigkeit des Instituts.

Sonstige Fonds. In den Archiven des C.D.J.C. befinden sich zahlreiche andere Dokumente, die unter anderem von der Leitung der Waffenstillstandsabteilung, der Polizeipräfektur, aber auch von jüdischen Organisationen stammen wie:
das Oeuvre de Secours aux Enfants (O.S.E.), die Eclaireurs Israélites de France (E.I.F.) der Fédération des Sociétés Juives de France (F.S.J.F.),der Conseil Représentatif des Institutions Juives de France (C.R.I.F.),das Œuvre de Protection de l'Enfance Juive (O.P.E.J.), die Zentralkommission für Kinder (C.C.E.) ...