Charles Tremil wurde am 2. März 1935 in Paris als Sohn russischer und polnischer Eltern geboren. Sein Leben ändert sich, als seine Mutter und seine beiden Brüder während der Razzia des Vel d'hiv am 16. Juli 1942 verhaftet werden. Seine Mutter und einer seiner Brüder, Jacques, werden ohne Wiederkehr deportiert. Charles ist erst 7, als sein Vater ihn auf dem Land versteckt
Nach der Befreiung kehrt Charles zusammen mit seinem Vater nach Paris zurück und beginnt eine Karriere in der Textilindustrie. Er heiratet Marilou Tremil, mit der er einen Sohn hat.
Im Jahr 1992 trat er nach seiner Pensionierung in die Vereinigung der Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten von Frankreich (FFDJD) ein.
Charles ist Mitglied des Verbandes Histoire et Mémoire und wird ab 2012 dessen Präsident sein. Er recherchiert in den Archiven und Schulbüchern nach Spuren der deportierten Kinder. Dank seiner Arbeit konnten in mehreren Schulen Gedenktafeln angebracht werden. Er nimmt aktiv an einer Ausstellung teil, die 2007 im Pariser Rathaus über deportierte Kinder aus Frankreich stattfand.
Er führte zahlreiche Recherchen in den Archiven der Polizeipräfektur von Paris durch und erhielt die Zustimmung von Michel Gaudin, damals Polizeipräfekt von Paris, um im Jahr 2012 einige als sensibel angesehene Dokumente über die Razzia des Vel d'Hiv freizugeben.
Als leidenschaftlicher Fotograf deckt er seit vielen Jahren Gedenkfeiern ab und trägt so dazu bei, die Spuren zu bewahren.
Charles starb am 11. September 2024.
Das Holocaust-Mahnmal bringt seiner Frau Marilou und seinem Sohn seine aufrichtigsten Gedanken und Beileidsbekundungen entgegen.